Endlich ein wirklicher Liebesroman weitab aller Weiten Cornwalls!
Mit „Die Frau des Zeitreisenden“ hat Audrey Niffenegger eine wunderbare Geschichte geschaffen, in der Henry, der unkontrollierbar durch die Zeit reisen muss, und seine Frau Clare sich finden und verlieren – nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit.
Immer wieder.
Und in der sie sich lieben – in allen Zeiten.
Immer wieder neu und immer wieder so voller Hoffnung und Zuversicht, dass es sehnsüchtig macht.
Natürlich ist das Buch durchzogen von Tragik – aber auch von Komik.
Und sicher ist es stellenweise kitschig – es ist keine Science Fiction, es ist nun mal eine Liebesgeschichte intensivster Ausprägung.
Aber Niffeneggers Stil, der so leicht und klar und vor allem so überraschen treffend ist, erlaubt es jedem, genau so viel „Schmalz uns Schmäh“ für sich herauszulesen, wie er zu ertragen bereit ist.
Sicher, das Buch ist kein literarisches Meisterwerk im klassischen Sinne und die Zeitensprunglogik, die ihm zugrunde liegt, wird mehr als einmal von der Handlung nicht nachvollziehbar durchbrochen, was mich – gerade am Ende – etwas genervt hat.
Seltsam fand ich den sicher nachträglich noch eingeschobenen Abschnitt über den 11. September – den hätte man, wenn schon, dann mit der Handlung besser verweben müssen, denn so wirkt er in seinem pflichtgetreuen Patriotismus einfach nur daneben.
Aber lesenswert ist Die Frau des Zeitreisenden allemal – ein richtig schönes Buch , ergreifend, verwirrend, vorhersehbar und doch immer wieder überraschend. Ich fand es beim zweiten Lesen sogar besser als beim ersten Mal - und das kommt selten vor.
1 Kommentar:
Träume bringen uns in die Zukunft, Erinnerungen in die Vergangenheit.
Sind wir nicht alle Zeitreisende ?
Liebe Grüsse vom Tom.
Kommentar veröffentlichen