Sonntag, 15. Juli 2007

Die Seife und ich

Seit etwa einem halben Jahr mache ich nun ab und an Seifen.
Warum eigentlich?
Erstens natürlich weil es Spaß macht - ich liebe es, ein Hobby zu haben, das nicht grade so mal jeder hat.
Ich liebe es, mit Chemikalien zu werkeln und ich liebe diesen klitzekleinen Reiz des Verbotenen, weil ich grundsätzlich keine der empfohlenen Schutzkleidungsstücke trage und weil ich ab und zu sogar meinen Sohn ( 9 ) mitmachen lasse. Das hat dann für uns beide so etwas von Abenteuer. ;-)
Und ich liebe die Endprodukte - meistens jedenfalls.

Zweitens ist das Seife machen gut für mich - bin ich doch echt die Ungeduld vom Lande und muss nun wirklich oft in völliger Ungewissheit einfach nur warten und warten und warten.
Bis die Lauge kalt ist,
bis das Fett abgekühlt ist,
bis der Leim andickt,
bis die Seife gelt,
bis sie ausgekühlt ist,
bis sie hart ist,
bis ich sie schneiden kann und endlichendlichendlich sehe, wie sie eigentlich geworden ist.

Und dann hat Seife sieden für mich auch immer etwas mit gehen lassen zu tun.
Ich kann grundsätzlich keine Aquarelle malen, weil ich es hasse, wenn die Farben da hinlaufen, wo sie gar nicht hinlaufen sollen.
Ich brauche das, dass ich Dinge kann und weiß, wie sie ablaufen.
Beim Seifemachen macht - bei mir jedenfalls - die Seife, was sie will. Und ich kann sie machen lassen.
Natürlich diskutiere ich mit jeder misslungenen Marmorierung - und es gibt derer viele - aber ich werde zunehmend gelassener. Das wundert mich und tut mir gut.
Und wenn das mit den Marmorierungen auf Dauer misslingt, werde ich vielleicht Seifen-Therapeutin für gestresste Perfektionisten.
Das sind doch gute Aussichten, oder?

Hier sind die seifigen Schätzchen übrigens zu sehen:
http://www.pixum.de/members/leonora3

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wahnsinn. Das ist eine gute Therapie zur Selbstdisziblin. Ich wünsch dir weiterhin viel Glück und deinem Sohn einen guten Schutzengel.

Berlinfahrer