Samstag, 14. Juli 2007

Die Rose des Kleinen Prinzen - ein Buch von Consuelo de St. Exupéry



Antoine de St.Exupéry ist - spätestens seit er das Buch "Der Kleine Prinz" schrieb - so ziemlich jedem ein Begriff. Seine Frau Consuelo dagegen kennt kaum jemand.
Weil der Kleine Prinz ein wundervolles Buch ist und Antoine de St.Ex für mich immer Vorbildfunktion hatte, wollte ich mehr über das Leben der Frau erfahren, mit der er zusammen lebte, die seine Frau war. Deshalb hab ich das Buch "Die Rose des Kleinen Prinzen" gelesen, eine Autobiographie Consuelos.

Mme de St.Exupéry beschreibt im Tagebuchstil ihr Leben mit dem berühmten Flieger und Autoren. Sie hatte es nicht leicht, denn sie musste sich gegen die Ablehnung eines Großteils der Familie de St.Exupéry durchsetzen. Aber auch mit ihrem Mann hatte sie es nicht leicht - er war wohl, das interpretiere ich, nicht in der Lage, sie zu lieben. Er betrog sie, er ließ sie alleine, er vernachlässigte sie, er verriet sie. Und konnte sie doch auch nicht gehen lassen. Sie gehörte ihm.

St.Exupéry liebte nicht, er besaß. Sie im Gegenzug liebte ihn mehr als ihr Leben. Sie ließ alles zu, sie versuchte immer, ihn zu verstehen, sie verteidigte ihn, wo immer sie konnte, sie glaubte ihm, sie verließ ihn und kehrte zurück, wenn er ihr sagte: Komm! Er verließ sie und sie öffnete ihm die Tür, wann immer er wiederkommen wollte.

Das Buch hat mich schrecklich wütend gemacht. Wütend auf diesen Antoine, von dem ich immer glaubte, er sei wie der Kleine Prinz, von dem ich glaubte, er sei sensibel, verständisvoll, ehrlich, gütig. Ich meine - der Mann schrieb ein Buch für Kinder, das so voller Verständis, Weisheit und Liebe ist ... so voller Gefühl, Glück und Trauer und Hoffnung!
Wütend wurde ich aber auch auf Consuelo, die ihm erlaubte, so mit ihr umzugehen, wie er es tat. Ich hätte sie durchschütteln mögen, wachrütteln.
Ist das Liebe? Mitnichten. Wieso hat sie sich nicht gewehrt? Ich fand das sehr verletztend, sehr demütigend und - ja, was soll ich sagen, es hat mich einfach schrecklich wütend gemacht.

Nun stehe ich da, mit einem völlig neuen Blick auf einen Autoren, den ich liebte.
Mit einem sehr verständnislosen Blick auf seine Frau.
Und mit einem sehr traurigen Blick auf den Kleinen Prinzen, den ich dadurch verloren habe, dass ich seinen Autor kennenlernte.

Es gibt Bücher, die hätte man nie lesen sollen. Die Rose des kleinen Prinzen ist für mich eins davon.

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