von Masha Kaleko
Vor meinem eignen Tod ist mir nicht bang,
Nur vor dem Tod derer, die mir nah sind.
Wie soll ich leben, wenn sie nicht mehr da sind ?
Allein im Nebel tast ich todentlang
Und lass mich willig in das Dunkel treiben.
Das Gehen schmerzt nicht halb so wie das Bleiben.
Der weiß es wohl, dem gleiches widerfuhr; -
Und die es trugen, mögen mir vergeben.
Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur,
Doch mit dem Tod der andern muss man leben.
Masha Kaleko ist meine ausgesuchte Lieblingsdichterin. Und dieses Gedicht von ihr liebe ich sehr.
Allerdings muss ich ihr heute vehement widersprechen.
Den eignen Tod mag man zwar nur sterben ... aber der Schmerz um die, die bleiben werden, und die Angst um sie und die Sorge, den trägt man mit sich.
Wie sollen sie leben, wenn ich nicht mehr da bin?
Ich taste auch grade todentlang im Nebel ... und grade so gar kein Licht am Ende des Tunnels.
Nur Angst.
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