Freitag, 10. August 2007

untitled

grade eben gelesen und noch nicht kommentiert:

und jetzt, wo ichs nochmal lese, denke ich: da ist jedes zusätzliche wort zu viel. denk ich an deutschland in der nacht ...

Quelle: spiegel.de, 9.8.2007

"Prekariat? Hier werden sie geholfen!"

Draußen vor der Tür wartet nicht nur das Sozialamt mit einer Fülle von hilfsbereiten Mitarbeitern, da ist auch eine Gesellschaft, in der die Idee von "Verantwortung" durch Begriffe wie "Maßnahmen" und "Fürsorge" ersetzt wurde. Eine Gesellschaft, in der die Vorstellung, dass Wohlstand etwas mit Arbeit und Leistung zu tun hat, als reaktionär und "sozial unverträglich" gilt. Und wer es wagt, die Frage zu stellen, ob für die Aufzucht von Kindern nicht vor allem die Eltern zuständig und verantwortlich sind, der wird sofort mit einer Einladung zu einem therapeutischen Gespräch bei Ursula von der Leyen abgestraft.
Etwas Gutes ist aber an der Sache doch dran. Es sieht nur so aus, als würde ein halbes Dutzend Sozialarbeiter eine Familie betreuen. In Wirklichkeit ist es umgekehrt. Eine Familie sichert die Existenz von einem halben Dutzend Sozialarbeiter. Rund um die "Prekariat" ist eine Industrie entstanden, die von der Verwaltung der "neuen Armut" lebt.
Allein in Bad Homburg gibt es 20 Familien, die dafür sorgen, dass die Sozialarbeiter nicht arbeitslos werden.

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